Genesis 1

Datum: 10.2.2002 Stelle: 1. Mose 1:1-31 Zusammenfassung zur Predigt vom 10.2.2002 in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (Brüdergemeinde) Rennerod (Deutschland, Westerwald). Referent: Michael Link. Der Schöpfungsbericht enthält im Hebräischen nur dreimal das Wort bara' (Stronh 1254); es bedeutet hier »schaffen aus dem Nichts« und wird in dieser Bedeutung auch nur auf Gott angewandt. Andere Tätigkeiten in der Schöpfung kann der Mensch abbildhaft auch durchführen: sprechen (1.Mo.1,3), etwas aus etwas anderem machen (1.Mo.1,7), benennen (1.Mo.1,8). Die drei Stellen, an denen hebr. »bara'« vorkommt, sind: »Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.« (1.Mo.1,1) »Und Gott schuf die großen Fische und alles, was da lebt und webt, wovon das Wasser wimmelt, nach ihren Gattungen, dazu allerlei Vögel nach ihren Gattungen. Und Gott sah, daß es gut war.« (1.Mo.1,21) »Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie.« (1.Mo.1,27) In all diesen Stellen wird etwas völlig neues erschaffen, die anderen Schöpfungstaten Gottes bestehen aus einer logischen Folge bereits angelegter Dinge (z.B. 1.Mo.1,12: die Erschaffung der Pflanzen). Die Tiere jedoch sind gegenüber den Pflanzen etwas qualitativ neues: sie sind »lebendige Seelen«, wie man in 1.Mo.1,20 eigentlich übersetzen muss. Tatsächlich haben die Tiere seelisches Empfindungsvermögen: sie können Trauer, Schmerz und Freude ausdrücken und bewerten Vorgänge um sie herum. Das geht Pflanzen völlig ab. Wenn auch in geringem Ausmaß, so haben die Tiere damit etwas gemeinsam mit dem Menschen, der eine lebendige Seele ist (1.Mo.2,7). Aus diesem Grund sagt die Bibel auch: »Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; das Herz des Gottlosen aber ist unbarmherzig.« (Spr.12,10) und berichtet auch davon, dass Gott selbst Erbarmen hat mit dem Vieh (Jon.4,11). Auch waren die Tiere ja nicht von Anfang an dem Menschen zur Speise gegeben (1.Mo.1,29-30), sondern erst nach der Sintflut (1.Mo.9,3). Der Odem, den Gott dem Menschen in die Nase bließ (1.Mo.2,7) und machte ihn zu einer lebendigen Seele (1.Mo.2,7); er stellt also nicht den Geist des Menschen dar, sondern die mit den Tieren gemeinsame lebendige, seelische Komponente. Was zeichnet den Menschen dann aber vor allen Tieren aus? Das Besondere am Menschen ist seine Gottesebenbildlichkeit entsprechend dem Entschluss Gottes (1.Mo.1,26-27). Deshalb nämlich ist es zwar seit Ende der Sintflut erlaubt, Tiere zu töten (1.Mo.9,3), aber nicht Menschen, denn Gott hat den Menschen nach SEINEM Bilde erschaffen (1.Mo.9,6). 1.Mo.1,14-17: Gott erschuf eine fertige Sonne. Heute können wir beobachten, wie neue Sterne entstehen, die Sonne jedoch wurde als fertiger Stern »mit Geschichte« erschaffen. Ein Beobachter mit heutigem Wissen hätte der Sonne sofort nach ihrer Erschaffung ein Alter von mehrern Millionen Jahren zugestehen müssen. Datum: 23.5.2002 Stelle: 1. Mose 1:26-27 Muss tatsächlich übersetzt werden »Lasst uns Menschen machen [...]«, oder kann übersetzt werden »Lass uns Menschen machen [...]«? D.h.: tauchen bereits hier alle drei Personen der Gottheit auf oder nicht? Dass der Mensch als Abbild Gottes, Gott ähnlich geschaffen wurde (1.Mo.1,26-27) wird sich hauptsächlich auf seine geistigen Eigenschaften beziehen, denn äußerlich unterscheidet sich der Mensch ja nur wenig von z.B. Menschenaffen, geistig aber von Grund auf. Da nun der Mensch Gott ähnlich geschaffen wurde, folgern wir dass der Mensch, und nur der Mensch, Gott zu einem gewissen Grad verstehen kann. Kinder sind das Abbild eines Menschen, so wie der Mensch Abbild Gottes ist (1.Mo.5,1-3). Wenn wir also in Gott und SEIN Verhalten einmal nicht verstehen (und uns vielleicht die Frage quält, ob Gott ungerecht ist?): dann versuche man, eine Analogie zu Gottes Verhalten im gottgefälligen Verhalten von Menschen gegenüber ihren eigenen Kindern zu finden. So wird schnell klar, dass Gott zuallererst und über alles die Menschen liebt (größter Ausdruck: 1.Joh.3,16), so wie Eltern ihre Kinder lieben. Auch teilweise enorme Härte in der Erziehung ist damit ja vereinbar - die Bibel selbst nimtt die kindererziehung als Bild, wie Gott uns Menschen behandelt (Hebr.12,4-11). Und: wenn wir unseren eigenen Zorn für logisch und verständlich halten, wie können wir dann wagen, Gottes Zorn über uns Menschen für unberechtigt zu halten? »Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer« (Hebr.12,29) - also auch im NT! Der Mensch hat die Möglichkeit zur Sünde (Ungehorsam gegen Gott), Tiere nicht. Wir folgern, dass diese Entscheidungsfreiheit zur Gottesebenbildlichkeit gehört. Gott wollte den Menschen ja IHM ähnlich, zu SEINEM Bild erschaffen (1.Mo.1,26) - deshalb konnte er ihn nicht ohne Entscheidungsfreiheit schaffen, was die Möglichkeit zur Entscheidung gegen Gott beinhaltete. Datum: 20.12.2001 Stelle: 1. Mose 1:28-30 1.Mo.1,28: Gott hatte die Erde auch im vollkommenen Zustand nicht ohne eine Aufgabe für den Menschen geschaffen: die Erde war dem Menschen noch nicht untertan, sondern sie sollten sie erst dazu machen. 1.Mo.1,29-30: Hier ist definitiv gesagt, dass die Früchte der Bäume dem Menschen zur Speise gegeben wurden, das Grünzeug aber den Tieren. Die Bäume gibt es allein für uns Menschen, nicht auch um der Tiere willen. Datum: 17.2.2002 Stelle: 1. Mose 1:31 Gott beendet hier sein Schöpfungswerk und nimmt das wahr: »Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.« (1.Mo.1,31), die Schöpfung war perfekt. Das findet eine völlige Parallele in der Beendigung des (weit größeren!) Erlösungswerkes durch Christus: »Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.« (Joh.19,30). Damit hatte Christus eine »ewige Erlösung erfunden« (Hebr.9,12), d.h. dieses Werk war ebenfalls perfekt.
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